Stadtkirche (Stiftskirche)

Die Stadtkirche Zofingen ist ein reformiertes Kirchengebäude in Zofingen im Schweizer Kanton Aargau. Die dreischiffige Basilika im romanisch-gotischen Stil gilt als Wahrzeichen der Stadt. Das heutige Kirchengebäude geht auf die Gründung eines Chorherrenstifts durch die Frohburger Ende des 11. Jahrhunderts zurück, das dem Heiligen Mauritius geweiht war. Vorgängerbauten lassen sich bis ins frühe 7. Jahrhundert nachweisen. Im Zuge der Reformation im Jahr 1528 wurde das Chorherrenstift aufgelöst. Heute ist die Stadtkirche im Besitz der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Zofingen, die Teil der Reformierten Landeskirche Aargau ist.

An die im aufgehenden Mauerwerk weitgehend erhaltene frühromanische Pfeilerbasilika schliesst das spätgotisch überformte Chorhaupt mit seinem Strebepfeilerkranz und den doppelgeschossigen Sakristeien an. Frontturm aus Quadermauerwerk mit volutengesäumten Uhrengiebeln (Haube und Laterne 1986 rekonstr.). Im Mittelschiff spannungsvoller Dialog zwischen weitgespannten romanischen Rundbogen (Südseite) und schlanken Spitzbogenarkaden von 1317–44 (Nordseite). Das nördl. Seitenschiff (Régencestuckaturen 1732) wird begleitet von rippengewölbten Kapellen, 1483–85 bzw. 1517, die westliche mit einem Freskenfragment um 1485. Den prachtvollen Polygonalchor erhellen dreiteilige Masswerkfenster; in den steinsichtigen, auf feinprofilierten Diensten ruhenden Sterngewölben konnten die vegetabilen Zwickelmalereien von 1516 freigelegt werden. Im mittleren Chorfenster zwölf Bildfelder aus einem hervorragenden Christuszyklus (u.a. Kreuzigung, Grablegung, Auferstehung und Fragmenten bekrönender Baldachine), elsässisch beeinflusst, um 1420. Daneben je drei Kabinettscheiben von 1518 aus den Werkstätten von Hans Funk bzw. Niklaus Herport. Chorstuhl um 1518 mit ornamentalen und figürlichen Flachschnitzereien. Zu den netzgewölbten Sakristeien führen Türen, deren Rahmung aus sich durchdringenden Rundstäben besteht. Geschnitzter Kanzelkorb (Schalldeckel 1573) und Wappentafel 1631 von Lienhard Jüppli, letztere bemalt von Hans Ulrich II. Fisch. Taufstein 1651 von Jakob Berger; Abendmahlstisch 1. H. 17. Jh. Barockgrabmäler des 18. Jh. für Schultheissen, Stiftschaffner und Pfarrer, urspr. in der Leichenhalle hinter der Schützenmatte, seit 1872 an den Wänden des Chors und der Seitenkapellen. An der O-Wand des südl. Seitenschiffs Erinnerungstafel 1706 wohl von Hans Jakob Langhans nach Johann Rudolf Huber (1668-1748). In der Taufkapelle Kreuzigungsbild mit Stifter Göldin 1518 von Meister B. S. Dreischiffige romanische Hallenkrypta mit Freskenfragmenten (Leben Christi und Marterszenen) 1. H. 14. Jh.